Mittwoch, 30. Juli 2008
Zurück zu Hause
Auch wenn jetzt, wenige Stunden nach der Rückkehr, noch keine endgültige Bilanz gezogen werden kann: Es war eine eindrucksvolle, einmalige Reise mit vielen Superlativen. Wir haben viel Neues gesehen, manches Altbekannte mehr oder weniger verändert wieder erkannt, interessante Begegnungen erlebt, vor allem auch unsere Beziehung vertieft.
Was ich mir jetzt, an der Schwelle zum Alltag, ganz besonders wünsche, ist, dass wir so manches von der Langsamkeit und Gelassenheit, die uns in den letzten Wochen immer mehr zum Begleiter geworden ist, mit in den Alltag hineinnehmen. In diesem Sinn schließe ich das Reisetagebuch - zumindest was den textlichen Teil betrifft. Sicher werde ich in den nächsten Tagen noch ein paar schöne Bilder hochladen, denn das war mit dem mobilen Internet auf unserer Reise nicht in dem Ausmaß möglich, wie ich mir das gewünscht habe. Es lohnt sich also für alle Besucher dieses Weblogs weiterhin vorbeizuschauen. Und ich freue mich über persönliche Rückmeldungen von allen, die in den letzten Wochen uns immer wieder auf diesem Weg auf unserer Reise begleitet haben.
Sonntag, 27. Juli 2008
Und als Zugabe: Traumsommer an der Ostsee
An solchen Tagen überkommt einen das Gefühl, der Alltag sei nur die - zugegebenweise etwas lange - Distanz zwischen zwei Traumurlauben...
den Urlaub festhalten - am Ostseestrand in Dänemark
Samstag, 26. Juli 2008
Ten things not having done in Iceland
- Wir sind nicht auf einem Islandpferd geritten. Auf manchen Staubpisten war auch das Sitzen im Auto wie ein Ritt auf einem ruppigen Hengst.
- Wir haben keinen Hubschrauber-Rundflug über dem Vatnajökull unternommen. Wie ein Gletscher von oben aussieht, wissen wir auch so.
- Wir haben keine Nacht in der Partymeile von Reykjavik durchgemacht. Dafür sind wir eindeutig zu alt.
- Wir haben keinen isländischen Brennivin getrunken – dieses Gesöff hat es uns schon vor 25 Jahren nur mit Widerwillen hinuntergelassen.
- Wir haben kein "Hákarl" gegessen. Einen monatelang eingegrabenen Grönlandhai essen auch die meisten Isländer nicht. Und wenn, dann spülen sie ihn mit Unmengen Brennivin hinunter, und darüber siehe oben.
- Wir sind mit unserem Campingbus nicht durch eine Furt gefahren. Er ist schließlich kein Geländewagen und auch kein Amphibienfahrzeug.
- Wir sind mit keinem Quad gefahren. Mit diesen Geräten fahren ohnehin viel zu viele Touristen querfeldein und hinterlassen ihre unnötigen Spuren bis zum nächsten Vulkanausbruch.
- Wir haben nicht Isländisch gelernt. Selbst in drei Wochen Aufenthalt ist uns diese Sprache mit ihren vielen komischen labiodentalen Reibelauten fremd geblieben. So ungefähr müssen die Wikinger miteinander palavert haben.
- Wir haben kein isländisches Pub besucht. Wie Bier schmeckt, wissen wir von zu Hause, und isländisches Bier erkennt man vor allem am Namen („Öl“) und nicht am Geschmack (das "Viking" ausgenommen). Unseren Vorrat haben wir im Dutyfree gedeckt.
- Wir haben keine Fische gefangen. Angeln tun wir auch zu Hause nicht, und die Fische freuen sich, wenn sie weiterleben dürfen.
Donnerstag, 24. Juli 2008
Abschied von Island
Jetzt, wieder an Bord der Norröna, stellt sich die Frage: Was nehme ich mit? Die großartige Natur, die unendliche Weite zeigt einem auf, wie klein ein einzelner Mensch eigentlich ist. Und wenn der Alltag mit seinen ach so wichtigen Kleinigkeiten wieder einmal überzuschwappen droht, will ich mich zurückerinnern und mir vornehmen: Bleib gelassen, nimm dich nicht so wichtig. Denk zurück an die schönen Tage und halte dich an den Erinnerungen fest.
Blick zurück in Wehmut
Myvatn ohne Mücken, Vulkane und Whalewatching
Zum Abschluss haben wir dann noch zwei der großartigsten Wasserfälle gesehen: Dettifoss (der wasserreichste) und Hengifoss (der geologisch interessanteste). So, und jetzt sitzen wir schon wieder in der Kabine der "Norröna" und warten auf das Auslaufen.
Dienstag, 22. Juli 2008
Sonne und Regen in den Westfjorden
Auch Schlechtwetter muss sein: in den Westfjorden
Freitag, 18. Juli 2008
Gebrauchsanweisung für Island
- Es gibt jede Menge Wasserfälle, und wir sind dabei, die 10 höchsten abzuklappern. In einer Woche können wir mitteilen, wie viel wir geschafft haben. Übrigens: manche kommen unten gar nicht an, weil sie im Herabstürzen der Wind wieder verbläst (Bjarnafoss auf der Südküste der Halbinsel Snaefellsnes).
- In Island weht immer der Wind. Wer es nicht glaubt, komme selber einmal her. In der Zwischenzeit haben wir auch schon ganz gut gelernt, im Wetterbericht auch auf die Windstärken zu achten. (Für zukünftige Insider: http://www.vedur.is/)
- Isländer haben eine andere Vorstellung von Jahreszeiten als mitteleuropäische Touristen. Wenn wir schon in der Daunenjacke herumlaufen, spazieren die Einheimischen noch immer im T-Shirt ganz locker durch die kühle Atmosphäre. Schließlich ist ja Sommer - was sollen sie erst im Winter machen?
- "Vedur" - so heißt der isländische Ausdruck für Wetter. Dieses Wort steht übrigens in der Mehrzahl. Auch kein Wunder, Wetter ist in Island eben ein Mehrzahlwort, denn es gibt nicht EIN Wetter, sondern viele Wetter.
- Die Isländer verschließen zumindest auf dem Land ihre Türen nicht. Kein Wunder: oft kann man das nächste Haus gar nicht mehr sehen. Und wenn doch: isländische Türen klemmen prinzipiell. Da glaubt ohnehin jeder, sie seien versperrt.
- Drehe nie bei isländischen Wasserhähnen das heiße Wasser zuerst auf: es kann direkt aus dem nächsten Vulkan kommen und ist dann exakt 100 Grad heiß!
- Isländische Tankstellen haben immer eine spezielle "Waschstraße". Da kann man mit einer langen Bürste an einem Schlauch sein Auto abspritzen. Nass ist man dann zwar selber (siehe das Kapitel "Wind"), aber das Auto ist dann nicht mehr graubraun, sondern zeigt wieder seine ursprüngliche Farbe. Spätestens auf der nächsten Staubpiste geht dann alles wieder von vorne los.
Mittwoch, 16. Juli 2008
Zurück in Island: die Rache des Eisbären?
www.bluelagoon.com
Irgendwie haben wir uns gefühlt wie in Bad Schallerbach: Die Oberösterreicher waren dank "Kneissl-Touristik" in der Überzahl. Zum Grüßen war man also mit einem "Seawass" in den meisten Fällen richtig.
Ja, die Temperaturen sind natürlich isländisch kühl, zum Schwitzen kommt man höchstens in der Blauen Lagune. Aber immerhin verwöhnt uns die meiste Zeit die Sonne.
Montag, 14. Juli 2008
Vier Tage Grönland - Gletscher, Regen, Sonne und mehr
Tasiilaq: größte "Stadt" in Ostgrönland
Am Freitag ging es dann ganz gemütlich durch das "Tal der Blumen" - wie der Name sagt, ein wunderschönes Tal mit typischer Tundrenvegetation. Leider hat es sich dann am Nachmittag eingetrübt, sodass unsere Tour am Freitag zu einem Härtetest wurde: Eine mehrstündige Fahrt im offenen Boot bei Regen durch die Fjorde zu einem aufgelassenen US-Camp (aus dem 2. Weltkrieg) und zum Abbruch des Rasmussengletschers. Trotz Regen ein ueberwältigendes Erlebnis. Die Rückfahrt - stundenlanges regungsloses Sitzen bei Temperaturen wenig über null Grad und Regen - war dann der härteste Brocken. Aber am Abend wurden wir wieder mit herrlicher grönländisch-mediterraner Küche verwoehnt.
Bei Regen und Kälte zu den Abbrüchen des Rasmussengletschers
Der letzte Tag war dann ebenfalls trüb und verregnet - in diesem Fall aber eher ein Glücksfall, denn Maria hatte Probleme mit Magen und Darm (offensichtlich ein von zu Hause mitgenommener Virus) und so war ein Ruhetag angesagt.
Das wäre es in Kürze, vieles gäbe es noch zu berichten von den Inuit, der Lebensweise und den Gebräuchen der Leute - denn ein bisschen was haben wir in den drei Tagen Aufenthalt doch mitbekommen von diesem faszinierenden Land.
Mittwoch, 9. Juli 2008
Geheimtipps und touristisches Pflichtprogramm
Dann kommen die touristischen "Pflichttermine": Gulfoss, der sich diesmal wirklich ganz goldig zeigt - angesichts des traumhaften Sommerwetters mit einem prächtigen Regenbogen - und der Geysir "Strokkur". Auch hier ist der Unterschied zu unserem ersten Besuch vor 25 Jahren klar spürbar: viele Touristen aus allen möglichen Weltgegenden.
Gullfoss: touristische Ikone bei Traumwetter
Am nächsten Tag steht dann Thingvellir auf dem Programm: Weltkulturerbe, Versammlungsstätte der alten Isländer und der zeitgenössischen Touristen. Welch ein Unterschied zu 1983! Damals war alles noch richtig einsam, dieses Mal ein richtiger Rummel. Doch wir schaffen es auch diesmal auszubrechen und wandern die Spalte entlang, die hier ja Amerika von Europa trennt. Und irgendwie haben wir dann echte Probleme, von "Amerika" wieder nach "Europa" zu gelangen, also auf den Trampelpfad zurückzukehren. Aber hier reicht der Abstieg durch eine Schlucht und das Hüpfen über ein paar Steine im Bach, der durch die Spalte fließt.
Dann geht's weiter nach Reykjavik. Vor 25 Jahren eine verschlafene Kleinstadt, heute fast Boomtown mit reger Bautätigkeit. Wir fahren zuerst zum Flughafen um unsere Buchung für den Flug nach Kulusuk zu bestätigen, dann auf den Campingplatz zum Packen für unseren Trip nach Grönland.
Montag, 7. Juli 2008
Landmannalaugar: ein unglaublicher Höhepunkt
Aber davon soll nicht die Rede sein, sondern von den atemberaubend schönen Wanderungen: Noch am Abend steigen wir über die Lavafelder zu den Solfataren und auf den Brennisteinsalda (855 m). Herrliche Tief- und Fernblicke genießen wir in der späten Abendsonne.
Am nächsten Tag unternehmen wir noch eine weitere Tour: auf den
Blahnukur (940 m). Bei wolkenlosem Himmel reicht der Blick im Westen zur Hekla, im Norden bis zu den großen Plateaugletschern von Langjökull, Hofsjökull und Vatnajökull. Und dazwischen die langgezogene Furche des "Sprengisandur", jener Hochlandroute, die von hier in den Norden führt.
Traumhafte Gipfelstunde in Landmannalaugar
Nach dem Abstieg ins Camp packen wir zusammen und fahren die staubige Route wieder zurück. Ein kurzer Abstecher zu einem Calderasee bringt willkommene Abwechslung in die ermüdende Fahrt. Bald nach dem Einbiegen in die Hauptstraße nach Reykjavik suchen wir einen Campingplatz, den wir gleichzeitig als Reinigungsstopp nutzen. Denn der Staub hat sich in allen Ritzen des Campingbusses festgesetzt. Am Abend trübt es sich wieder ein, und der Tag geht nebelig zu Ende.
Hochlandpiste durch die Lavawüste
Gletscher bei Nebel und Sonne
Der Gletschersee am Breidamerkurjökull
Wir fahren dann weiter in Richtung Skaftafell und über eine kleine Stichstraße zum Svinafellsjökull. Dann geht es weiter über die ausgedehnten Sanderflächen nach Westen. Der Nebel hebt sich immer mehr und der Blick wird frei auf die noch immer beeindruckend großen Gletscherflächen. Skaftafell, Vik , der Vogelfelsen am Kap Dyrholaey und der Skogafoss sind die nächsten Stationen. Ein strahlend schöner Tag geht am Campingplatz von Hamragardar zu Ende: ein idyllisch gelegener Platz gleich neben einem Wasserfall. Wir feiern den heutigen Tag (unseren 26. Hochzeitstag) mit gebratenem Lachs und einer Flasche Sekt. Die Sonne scheint bis spät am Abend - und dunkel wird es ja hier um diese Jahreszeit sowieso die ganze "Nacht" nicht.
Die Ostfjorde: Island im Wandel?
Am nächsten Tag fahren wir dann die Ostfjorde entlang - mit einer kleinen Wanderung entlang von kaskadenartigen Wasserfällen. Das Wetter wird immer schlechter und trübt sich schließlich ganz ein. Feiner Sprühregen begleitet uns über Höfn zu unserem nächsten Quartier: einer Herberge bei Vagnsstadir westlich von Höfn. Zum Thema "Island im Wandel": Die Ringstraße ist fast komplett asphaltiert und neu trassiert, die Landwirtschaft viel intensiver als wir es bei unserem ersten Besuch erlebt haben.
In den Ostfjorden: Einsamkeit pur
Island empfängt uns mit Regen
Sonntag, 6. Juli 2008
Färöer - Regen, Sonne und Wind
- Die Straßen auf den Faeroern sind kleine Autobahnen - erstaunlich wie gut sie ausgebaut sind. Wo es immer geht, gibt es Tunnels: solche die Inseln verbinden, aber auch solche, die wie bei uns unter dem Berg durchgehen.
- Hüte dich vor den Schafen, sie laufen unmotiviert von einer Straßenseite auf die andere.
- Campingplätze sind Mangelware. Und wenn irgendwo auf einer Wiese oder einem Parkplatz das Camping-Schild steht, trifft man Dutzende Leute, die man schon vom Buffet auf der Norröna kennt.
- Zwischen Montag und Mittwoch ist touristische Rush-Hour. Denn am Montag landen die Islandfahrer, am Mittwoch dampfen sie wieder ab. Wir waren dabei.
Samstag, 5. Juli 2008
Anreise zur Fähre: Punktlandung in Hanstholm
Donnerstag, 22. Mai 2008
Bald ist es so weit!
Bald ist es wieder so weit: diesmal geht es mit unserem Camper in den Norden!