Freitag, 18. Juli 2008

Gebrauchsanweisung für Island

Jetzt, nach der Rückkehr aus Grönland und überstandenen diversen Unpässlichkeiten, sind wir wieder guten Mutes und haben schon einen gewissen Überblick über dieses einzigartige und doch eigenartige Land. Hier einige "Highlights":
  • Es gibt jede Menge Wasserfälle, und wir sind dabei, die 10 höchsten abzuklappern. In einer Woche können wir mitteilen, wie viel wir geschafft haben. Übrigens: manche kommen unten gar nicht an, weil sie im Herabstürzen der Wind wieder verbläst (Bjarnafoss auf der Südküste der Halbinsel Snaefellsnes).

  • In Island weht immer der Wind. Wer es nicht glaubt, komme selber einmal her. In der Zwischenzeit haben wir auch schon ganz gut gelernt, im Wetterbericht auch auf die Windstärken zu achten. (Für zukünftige Insider: http://www.vedur.is/)

  • Isländer haben eine andere Vorstellung von Jahreszeiten als mitteleuropäische Touristen. Wenn wir schon in der Daunenjacke herumlaufen, spazieren die Einheimischen noch immer im T-Shirt ganz locker durch die kühle Atmosphäre. Schließlich ist ja Sommer - was sollen sie erst im Winter machen?

  • "Vedur" - so heißt der isländische Ausdruck für Wetter. Dieses Wort steht übrigens in der Mehrzahl. Auch kein Wunder, Wetter ist in Island eben ein Mehrzahlwort, denn es gibt nicht EIN Wetter, sondern viele Wetter.

  • Die Isländer verschließen zumindest auf dem Land ihre Türen nicht. Kein Wunder: oft kann man das nächste Haus gar nicht mehr sehen. Und wenn doch: isländische Türen klemmen prinzipiell. Da glaubt ohnehin jeder, sie seien versperrt.

  • Drehe nie bei isländischen Wasserhähnen das heiße Wasser zuerst auf: es kann direkt aus dem nächsten Vulkan kommen und ist dann exakt 100 Grad heiß!

  • Isländische Tankstellen haben immer eine spezielle "Waschstraße". Da kann man mit einer langen Bürste an einem Schlauch sein Auto abspritzen. Nass ist man dann zwar selber (siehe das Kapitel "Wind"), aber das Auto ist dann nicht mehr graubraun, sondern zeigt wieder seine ursprüngliche Farbe. Spätestens auf der nächsten Staubpiste geht dann alles wieder von vorne los.

Dynjandi in den Westfjorden: einer der höchsten Wasserfälle Islands

1 Kommentar:

Gerhard hat gesagt…

Hallo Bruderherz,

so wie sich die Gebrauchsanweisung liest, kann sie z.T. auch für mitteleuropäische Sommer verwendet werden. Das Wetter bei uns ähnelt dem in Island derzeit sehr!

Viel Spass noch
Gerhard